Antrag der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Ahlen zur Aufnahme auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Ahlen bittet den folgenden Prüfantrag an die Verwaltung auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung.
Antrag der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Ahlen zur Aufnahme auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Berger
die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Ahlen bittet den folgenden Prüfantrag an die Verwaltung auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung, terminiert am 12.12.2022, zu setzen:

Der Rat der Stadt Ahlen beschließt die Prüfung der Umlaufsperren auf die heute veränderten Anforderungen, insbesondere die Passierbarkeit mit Lastenfahrrädern, Behindertendreirädern und Fahrrädern mit Kinderanhängern und schafft ggf. mögliche Alternativen bzw. Abhilfen auf allen Radwegen in Ahlen.


Begründung:

Auf verschiedenen Radwegen im Stadtgebiet der Stadt Ahlen, z.B. an der Gerichtsstraße oder an der Schinkelstraße im Bereich der Olfe, befinden sich Umlaufsperren, auch „Drängelgitter“ genannt. Auch wenn diese Umlaufsperren ursprünglich als Schutz der Radfahrer:innen vor dem Kfz-Verkehr aufgebaut wurden, darf nicht verkannt werden, dass sie bereits für Radfahrer:innen mit herkömmlichen Fahrrädern oder E-Bikes nur schwer passierbar sind, somit grundsätzlich auch eine Gefahrenquelle für die Nutzer:innen darstellen.

Auf Grund der in den letzten Jahren erfolgten starken Veränderung und Weiterentwicklung des Fahrradverkehrs und insbesondere der Fahrräder selbst, ist die Nutzung von Fahrradwegen mit solchen Umlaufsperren für viele Fahrradfahrer:innen leider unmöglich geworden. Bei der Benutzung eines Fahrrades mit Kinderanhänger ist das Passieren einer Umlaufsperre im Zweifel noch unter deutlich erschwerten Bedingungen möglich. Für weitere Fahrräder wie z.B. Behindertendreiräder oder die inzwischen auch vermehrt vorhande nen Lastenräder ist das Passieren einer Umlaufsperre völlig unmöglich. Das führt in der Realität dann dazu, dass gerade Personenkreisen mit verschiedenen Vulnerabilitäten die Nutzung solcher Radwege nicht möglich ist und sie im Zweifel trotz Vorhandensein eines Radweges entweder auf die Straße ausweichen oder sogar andere Routen wählen müssen und so weiteren Gefahrenquellen ausgesetzt werden. Fahrradwege sollten aber allen radfahrenden Verkehrsteilnehmer:innen eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr ermöglichen und für alle nutzbar sein.

Daneben darf nicht verkannt werden, dass dem Radverkehr im Rahmen des Klimaschutzes, der eben auch eine Verkehrswende erfordert, ein erhöhter Stellenwert zukommen wird. Das Fahrrad soll nicht nur der Freizeitgestaltung dienen, sondern wird eine stärkere Rolle bei der Teilnahme am Straßenverkehr einnehmen müssen. An Initiativen, die diese Zielsetzung unterstützen oder fördern möchten, wie z.B. das Stadtradeln bzw. PEDAHLEN- ICH BIN DABEI, beteiligt sich auch die Stadt Ahlen.


Bild: ADFC Garbsen-Seelze


Auch in diesem Kontext können diese Umlaufsperren als ein Hindernis bei der Zielerreichung angesehen werden, denn die Umlaufsperren erfordern für alle Betroffenen ein deutliches Verlangsamen. Wer das Fahrrad als normales Verkehrsmittel einsetzt, möchte in der Regel auch zügig sein Ziel erreichen und versucht daher, Hindernisse zu umgehen.


Diese inzwischen eingetretenen Entwicklungen waren bei der Schaffung der meisten Umlaufsperren noch nicht absehbar. Inzwischen sollten die Erfordernisse der sich verän- dernden Verkehrssituation, die auch den Fahrradverkehr miteinschließt, bei der Gestal- tung von Fahrradwegen mitberücksichtigt werden.

Die CDU sieht daher das Erfordernis einer Überprüfung dieser Umlaufsperre im Hinblick auf die heutigen Anforderungen und stellt daher einen entsprechenden Antrag.

gez. Peter Lehmann
(Vorsitzender)